Barrierefreiheit

Der Bedarf an Barrierefreiheit ist ungebrochen

Nachdem das Thema Barrierefreiheit lange vernachlässigt wurde, rückte es in den letzten Jahren zunehmend ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Das zeigt sich zum einen in den relativ jungen Gesetzen zur Stärkung der Rechte von Menschen mit Behinderungen, aber auch in konkreten Bauprojekten, welche die Zugänglichkeit des (halb-) öffentlichen Raums verbessern. Zwei Beispiele aus den Bereichen Mobilität und Gesundheitsversorgung verdeutlichen diese Entwicklung:

Bisher erfüllen nur ca. ein Drittel aller bestehenden Arztpraxen wenigstens einen Teil der Anforderungen an die Barrierefreiheit (barrierefreie Zugänge und Räume, behindertengerechte Parkplätze etc.). Bei den Praxen, die innerhalb der letzten zehn Jahre neu gebaut wurden, liegt der Anteil an weitgehend barrierefreien Räumlichkeiten bereits bei über 45 %. Ein ähnlicher Trend zeigt sich auch bei der Gestaltung von Bahnhöfen. Mittlerweile sind 77 % der insgesamt 5.400 deutschen Bahnhöfe stufenfrei und verfügen über Aufzüge, 59 % haben eine optimierte Bahnsteighöhe und 5 % der Stationen erleichtern Blinden mit einem taktilen Leitsystem die Orientierung. Nach Diskussionen um die Vereinheitlichung der Bahnsteighöhe wurde 2018 vereinbart, dass die Bahn Behindertenverbände bei der Planung sofort und dauerhaft konsultieren soll.

Barrierefreiheit spielt aber nicht nur in der Öffentlichkeit eine wichtige Rolle, sondern auch in den eigenen vier Wänden. Der Bedarf an barrierefreien bzw. rollstuhlgerechten Wohnungen ist ungebrochen hoch.

Damit eine Wohnung als barrierefrei oder sogar rollstuhlgerecht gilt, muss sie einige Kriterien in Hinblick auf Bemessung, Grundriss und Ausstattung erfüllen. Zu den wichtigsten Merkmalen gehört, neben einem befahrbarem Zuweg, einem schwellenlosen Eingang und Platz für Hilfsmittel (Rollstuhl, Rollator), eine Haustür, die sich leicht öffnen und auch mit dem Rollstuhl gut durchfahren lässt.

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