Der Baukörperanschluss kann sowohl mit als auch ohne Abdichtung ausgeführt werden. Den Normalfall stellt für Funktionstüren und Außentüren (» Kap. 1.5) der Anschluss mit Abdichtung dar. Die Abdichtung schützt vor Schlagregen oder Spritzwasser, verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit durch Tauwasser und erzielt eine raumabschließende Wirkung. In den meisten Anwendungssituationen muss dabei die Fuge zwischen Baukörper und Türelement deutlich dichter sein als die zwischen Türblatt und Zarge.
Die Abdichtung selbst kann mit verschiedenen Dichtmitteln bewerkstelligt werden: mit vorkomprimierten Fugendichtungsbändern, Fugendichtstoffen, Fugendichtungsfolien oder Montagezargen. Bei Fugendichtbändern, Fugendichtstoffen und Fugendichtungsfolien informiert der Hersteller darüber, mit welchen angrenzenden Materialien sich die Dichtstoffe vertragen, ob der Untergrund eine Vorbehandlung mit Primern braucht und ob bestimmte Verarbeitungstemperaturen beachtet werden müssen.
Vorkomprimierte Fugendichtungsbänder
Vorkomprimierte, imprägnierte Fugendichtungsbänder auf Schaumstoff- oder Polyurethanbasis expandieren nach dem Einbringen in die Fugen und sorgen so für einen dichten Anschluss. Eingesetzt werden vorkomprimierte Fugendichtungsbänder sowohl auf der Innen- als auch auf der Außenseite. Sie sorgen für Luftdichtheit und dank der Imprägnierung auch für Witterungsbeständigkeit, Resistenz gegen Wasserdampfdiffusion und für Schlagregendichtheit.
Damit diese Dichtungsbänder auf die gewünschte Art vor Feuchtigkeit und Zugluft schützen, muss sichergestellt werden, dass sie an allen Stellen ausreichend vorkomprimiert sind, also über den richtigen Kompressionsgrad für die jeweilige Fugenbreite verfügen.
Fugendichtstoffe
Am häufigsten werden spritzbare Fugendichtstoffe, auch Fugendichtmasse genannt, eingesetzt. Diese Dichtstoffe basieren auf weitmaschig verzweigten oder schwach vernetzten Polymeren (Elastomere) und eigenen sich sowohl für den Einsatz an der Innen- als auch an der Außenseite.
Wer mit diesen Dichtstoffen arbeitet, muss besondere Sorgfalt bei der Kalkulation und Ausführung der Fuge walten lassen. Vor allem eine zu schmal geplante Fuge verursacht Probleme, da sie nicht genug Dichtstoff aufnehmen kann und leichter reißt, wenn sie durch die unvermeidliche Bewegung der Bauteile zu stark gedehnt wird.
Gibt es keine spezifischen Anforderungen an die Fugengeometrie, kann diese Faustregel weiterhelfen:
Dichtstofffugentiefe (t) = 0,5 x Fugenbreit (b)
Die Fugentiefe sollte allerdings 6 mm nicht unterschreiten.
Fugendichtungsfolien
Fugendichtungsfolien bestehen aus unverzweigten oder wenig verzweigten Polymeren (Thermoplasten) und können sowohl auf der Innen- als auch auf der Außenseite eingesetzt werden. Sie sind das Dichtmittel der Wahl bei hoher Feuchtigkeitsbeanspruchung. Auch für den Anschluss an die Bodenplatte, zur Überbrückung großer Fugen oder zum Ausgleich großer Fugentoleranzen empfehlen sich Dichtungsfolien.
Fugendichtungsfolien sind entweder selbstklebend oder werden mit passenden Klebstoffen angebracht. Damit sie die Bewegungen des Baukörpers auch bei großen Fugen(toleranzen) ausgleichen können, sollten sie wellenförmig („Schlaufenbildung“) verlegt werden. Um Beschädigungen durch äußere Einwirkungen zu vermeiden, decken Passleisten die Fugendichtungsfolien ab.