Der Wärmedurchgangskoeffizient, der U-Wert, zeigt an, wie effektiv der Wärmeschutz funktioniert. Anhand dieses Wertes erkennen Fachleute, wie wärmedurchlässig ein bestimmtes Bauteil ist. Die Wärmedurchlässigkeit des jeweiligen Elements hängt von seiner Wärmeleitfähigkeit ab, also davon wie gut oder schlecht die Wärme durch einen Körper von Bereichen höherer Temperatur zu Bereichen niedriger Temperatur gleitet wird. Die Wärmeleitfähigkeit variiert je nach Material.
Angegeben wird der U-Wert in W/(m2K), also in Watt pro Quadratmeter und Kelvin. Ein U-Wert von 1 bedeutet, dass bei einem gleichbleibenden Temperaturunterschied von 1 Kelvin 1 Watt Wärmeleistung pro Quadratmeter durch das Bauteil fließt. Für den Wärmeschutz folgt daraus, dass ein niedriger U-Wert erstrebenswert ist.
Je weniger Wärme durch ein Bauteil verlorengeht, umso geringer fällt der U-Wert aus. Ein niedriger U-Wert lässt auf eine gute Wärmedämmung schließen.
Man unterscheidet zwischen längen- und punktbezogenen Wärmedurchgangskoeffizienten. Wichtig für Türen sind Erstere (ψ-Wert). Der ψ-Wert gibt an, welcher zusätzliche Wärmeverlust durch linienförmige Wärmebrücken pro laufendem Meter entsteht. Konstruktionsqualität, Abmessungen und U-Werte der anschließenden Bauteile entscheiden darüber, welchen konkreten Wert der längenbezogene Wärmedurchgangskoeffizient letztendlich annimmt.
Ein Problem bei der Feststellung des Wärmedurchgangskoeffizienten stellen Undichtigkeiten dar. Ein aussagekräftiger Wert lässt sich nur für dichte Konstruktionen ermitteln, da der Wärmedurchgangskoeffizient nur den Wärmeverlust, der durch die Wärmeleitung entsteht, beziffern kann. Darum müssen Türen und Fenster dicht schließen.
U-Wert für Außentüren
Um einen guten Wärmeschutz zu bieten, sollten Türen maximal einen U-Wert von 1,8 W/m2K aufweisen. Diesen Grenzwert legt die EnEV für die Erneuerung von Außentüren und für Außentüren im Neubau fest. Genaugenommen handelt es sich hier um den UD-Wert, wobei das „D“ für Door (Tür) steht und anzeigt, dass der Wert für das gesamte Türelement gilt.
Berechnung UD-Wert
Es existieren verschiedene Verfahren, die auf unterschiedlichen Normen basieren, um den UD-Wert zu berechnen. Für die Berechnung des UD-Werts ist in diesem Zusammenhang das Berechnungsverfahren nach DIN EN ISO 10077-1 am wichtigsten, dieses wird auch in der Bauregelliste angeführt.
DIN EN ISO 10077-1
Mit vollem Namen heißt diese Norm „Wärmetechnisches Verhalten von Fenstern, Türen und Abschlüssen - Berechnung des Wärmedurchgangskoeffizienten – Teil 1: Allgemeines“. Dieser Teil beinhaltet das vereinfachte Verfahren, mit dem sich der Wärmedurchgangskoeffizient von kompletten Türen oder Fenstern berechnen lässt. Das dort beschriebene Verfahren gilt für Türen, die aus einer Verglasung und/ oder opaken Füllung in einem Rahmen bestehen. Dabei geht die Norm auf unterschiedliche Verglasungsarten ein (einfach oder mehrfach, Glas oder Kunststoff, Zwischenräume mit Gasfüllung, mit oder ohne Beschichtung) sowie auf unterschiedliche Füllungsmaterialien (Holz, Kunststoff, Metall mit und ohne Wärmedämmung, Metallrahmen mit metallischen Verbindungen und sonstige Werkstoffkombinationen).